„Im Vorwort hat der Ehrw. Nyanabodhi bereits auf die außergewöhnliche Leistung der beiden Vorreiterinnen des innerbuddhistischen Dialogs Ehrw. Ayya Khema und Ehrw. Pema Chödrön hingewiesen. Die aus dem Westen stammenden buddhistischen Nonnen sind in unterschiedlichen Traditionen verwurzelt: Die Ehrw. Ayya Khema in der Theravada- und die Ehrw. Pema Chödrön in der tibetischen Tradition. Ihr Weg mit jahrelangem Training und Ausbildung bei verschiedenen Lehrern hat sie selbst zu viel gefragten Lehrerinnen gemacht. Beide hatten sich die Aufgabe gestellt, die traditionellen Lehren des Buddhismus für Menschen aus dem Westen klar und verständlich darzulegen. Dies ist ihnen auch so gut gelungen, dass beispielsweise ihre zahlreichen Bücher, die in viele Sprachen übersetzt sind, eine breite Leserschaft gefunden haben.
Dem vorliegenden Buch, das der Jhana Verlag herausbringt, liegt ein Meditationskurs zugrunde, den die beiden Nonnen im Jahr 1991 im Buddha-Haus gemeinsam geleitet haben. Dabei hat jede in ihrem eigenen Stil gelehrt. Die Vorträge fanden während des Kurses zwar abwechselnd statt, aber in dem vorliegenden Buch werden sie getrennt dargelegt. So kann jeder Teil eine in sich geschlossene Einheit bilden, sodass auch der Lesefluss nicht gestört wird.
Im letzten Kapitel, in dem es um das spirituelle Leben im Alltag geht, finden sie wieder zusammen. Auch wenn sie sich im Text immer wieder aufeinander beziehen, so sind ihre dargelegten Lehren doch sehr unterschiedlich. Hauptbestandteil der Vorträge der Ehrw. Ayya Khema bildet die zehnfache bedingte Entstehungskette (Angereihte Sammlung X, 61-62), eine bis jetzt noch in keinem Buch von ihr zu findende Belehrung. Die Ehrw. Pema Chödrön erklärt Tonglen oder die Praxis von Geben und Nehmen und einige der 59 Lojong-Losungen, die auch die sieben Punkte des Geistestrainings genannt werden.
Trotz der unterschiedlichen Lehrdarlegung bauen die beiden Nonnen mit ihren angeleiteten Liebende-Güte-Meditationen eine Herzensbrücke. Sich öffnen für die eigenen Schwächen und Stärken sowie Mitgefühl für sich und die anderen sind ihr gemeinsames zentrales Anliegen. Mögen viele Menschen durch diese Lehren berührt und ihre Herzen geöffnet werden.“
Aus der Einleitung von Traudel Reiß